Gestern habe ich die Komödie "Micmacs" von Jean-Pierre Jeunet ("Die fabelhafte Welt der Amelie") geschaut. Kurz gesagt geht es um Bazils Kampf gegen die Waffenindustrie, sein Vater wurde von einer Landmine getötet und er selbst muss mit einer Kugel im Kopf leben. Dazu bekommt er Hilfe einer Gruppe von Freaks, die in einem Bunker auf dem Schrottplatz lebt (mit unübersehbaren Referenzen an Terminator). Gemeinsam spielen sie die Chefs zweier Rüstungsfirmen gegeneinander aus.
Eigentlich könnte man sagen, es handelt sich um einen sehr untypischen Vertreter des Heist-Genre (Ocean's *setzte Zahl ein*, oder die Serie Leverage) mit allen Charakteren (ein "Mastermind", Basil, der das alles plant; ein "Grifter", der andere imitiert - mit dem Tick, dass er ständig in geflügelten Worten spricht; zwei "Hacker", die Apperate basteln und sich mit der Mathematik auskennen; der Kanonenmann als jemand für das Grobe und zwei Diebe in Gestalt der Schlangenfrau und des in die Jahre gekommenen Kleinkriminellen), dem absurd unmöglichen Plan, bei dem am Ende doch irgendwie alles zu funktionieren scheint.
Dabei lebt der Film sehr von seinen absolut schrägen und überzeichneten Figuren und der sich daraus ergebenden Situationskomik, die von von einer suggestiven Kameraführung exzellent eingefangen wird. Es finden sich etliche Anspielungen auf andere Filme verschiedener Genres und eigene Arbeiten des Regisseurs, die man vermutlich erst nach zwei-, dreimaligem Schauen alle finden wird.
Alles in allem eine sehr witzige Abendunterhaltungen zu einem ernsten Thema - Prädikat: Would watch again.
Ich gebe zu, ich habe es noch immer nicht geschafft Moon zu schauen, obwohl der Film schon seit einer ganzen Weile auf der Liste steht. Nichtsdestotrotz hat Clint Mansell - von dessen Arbeit ich sehr begeistert bin - hier wieder ein wundervolles Thema abgeliefert.
Clint Mansell - Moon - Titel 1: Welcome to Lunar Industries
in meiner Doppelrolle als Anwalt und Fernbedienungsverstecker werde ich, Tapir Schabrakski, heute über das Dschungelcamp und seine Reflektion in den (Online-)Printmedien reden.
Mit Beginn der gefühlten 517. Staffel von "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" überschlagen sich viele Nachrichtenseiten mit Artikeln, welche Möchtegern C-Promi, welche Torturen zur Belustigung der Schadenfrohen Massen über sich ergehen lassen wird.
Was nervt, ist der negative Unterton, mit dem über diese Sendung berichtet wird. Mehr oder weniger unterschwellig wird dem Leser dort mitgeteilt, wie schlecht die Sendung ist, dass das doch alles Müll ist und erst die Moderatoren und Kandidaten ...
Und trotzdem erscheint ein Artikel nach dem Anderen. Seid einfach mal ehrlich zu euren Lesern! Es gibt offensichtlich genügend Leute, die an dieser kognitiven Diät gefallen finden. Der Mensch ist schlecht, er will sich an den Torturen anderer ergötzen. Er will es sehen, darüber lesen!
Sonst gäbe es keine neue Staffel und es würden keine Artikel geschrieben, weil diesen niemanden interessieren würden. Nein, sie werden geschrieben, weil sie gelesen werden.
Aber vielleicht werden sie auch gelesen, damit man sich der gespielten Empörung anschließen kann und so sein Gewissen erleichtert, wenn man doch das Dschungelcamp einschaltet.
Die gestrige Mittagspause war mal wieder sehr produktiv, was das Entwickeln mehr oder weniger abstruser Ideen angeht.
Prüft die Post bei der Stellung eines Nachsendeantrags eigentlich ob der neue Empfänger auch einen Nachsendeantrag hat? Falls nein, ergibt sich die lustige Möglichkeit, dass Edgar einen Nachsendeantrag stellt und als neuen Empfänger Olaf angibt. Olaf wiederrum stellt einen Nachsendeantrag mit Edgar als Empfänger.
Jetzt schreiben wir einen Brief an einen der beiden, was dazu führt, dass dieser in den Sog der Endlosschleife kommt und theoretisch bis zum Ablauf des Nachsendeantrags immer zwischen den beiden Postämtern von Olaf und Edgar hin und her wandert. Und dabei immer dicker wird durch einen immer neuen Nachsendeaufkleber.
Das wäre einmal praktisch zu erproben. Das Krokodil würde sicherlich mitmachen.
Wann war ich eigentlich das letzte Mal im Fahrradkeller und habe geprüft ob sich mittlerweile eine stabile Wurmlochverbindung ins Büro gebildet hat? Hmmm...
Hier ein kurzes Stück von Jeff Beal. Es stammt aus dem Soundtrack zur Fernsehserie Carnivale, welche an Seltsamkeit und Verworrenheit wahrscheinlich nur schwer zu schlagen ist. Vermutlich auch ein Grund warum sie noch zwei Staffeln abgesetzt wurde.