Immer dem Rüssel nach III
Sehr geehrte Leserschaft,

in meiner Doppelrolle als Anwalt und Fernbedienungsverstecker werde ich, Tapir Schabrakski, heute über das Dschungelcamp und seine Reflektion in den (Online-)Printmedien reden.

Mit Beginn der gefühlten 517. Staffel von "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" überschlagen sich viele Nachrichtenseiten mit Artikeln, welche Möchtegern C-Promi, welche Torturen zur Belustigung der Schadenfrohen Massen über sich ergehen lassen wird.

Was nervt, ist der negative Unterton, mit dem über diese Sendung berichtet wird. Mehr oder weniger unterschwellig wird dem Leser dort mitgeteilt, wie schlecht die Sendung ist, dass das doch alles Müll ist und erst die Moderatoren und Kandidaten ...

Und trotzdem erscheint ein Artikel nach dem Anderen. Seid einfach mal ehrlich zu euren Lesern! Es gibt offensichtlich genügend Leute, die an dieser kognitiven Diät gefallen finden. Der Mensch ist schlecht, er will sich an den Torturen anderer ergötzen. Er will es sehen, darüber lesen!

Sonst gäbe es keine neue Staffel und es würden keine Artikel geschrieben, weil diesen niemanden interessieren würden. Nein, sie werden geschrieben, weil sie gelesen werden.

Aber vielleicht werden sie auch gelesen, damit man sich der gespielten Empörung anschließen kann und so sein Gewissen erleichtert, wenn man doch das Dschungelcamp einschaltet.

Fröhliches Fernsehen,
T. Schabrakski