Donnerstag, 3. Februar 2011
Immer dem Rüssel nach IV
Sehr geehrte Leserschaft,

in meiner Doppelrolle als Anwalt und Reklamehinterfrager werde ich, Tapir Schabrakski, heute über die Schaufensterwerbung in Deichmann-Filialen reden.

Wenn man an einem solchen Schuhgeschäft vorbeischreitet, sind dort typischerweise große Bilder aufgehängt auf denen mehr oder weniger schöne Menschen in mehr oder weniger eleganten Klamotten posieren.

Auf denen in 80 Prozent der Fälle keine Schuhe abgebildet sind!

Was soll die Botschaft an den potentiellen Kunden sein? Mein Toptheorien sind:
"Nee, die Klamotten gibt es hier nicht. Wir wollen bloss Verwirrung stiften."
"Wir haben keine Ahnung von Schuhen, deshalb zeigen wir ja auch was anderes."
"Unsere Schuhe verschandeln den Bildinhalt und wurden, um einer Zensur vorzubeugen, herausretuschiert."
"Was? Wir haben auch Schaufenster?"

Bleibt fraglich wie das Verkaufsfördernd wirken soll.

Wo sind die appetitlichen Einlegesohlen? Kunstvoll drapierte Schnürsenkel? Maskuline Schuhspanner? Oder vielleicht einfach Schuhe?

Mit behuften Grüßen,
T. Schabrakski



Samstag, 15. Januar 2011
Immer dem Rüssel nach III
Sehr geehrte Leserschaft,

in meiner Doppelrolle als Anwalt und Fernbedienungsverstecker werde ich, Tapir Schabrakski, heute über das Dschungelcamp und seine Reflektion in den (Online-)Printmedien reden.

Mit Beginn der gefühlten 517. Staffel von "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" überschlagen sich viele Nachrichtenseiten mit Artikeln, welche Möchtegern C-Promi, welche Torturen zur Belustigung der Schadenfrohen Massen über sich ergehen lassen wird.

Was nervt, ist der negative Unterton, mit dem über diese Sendung berichtet wird. Mehr oder weniger unterschwellig wird dem Leser dort mitgeteilt, wie schlecht die Sendung ist, dass das doch alles Müll ist und erst die Moderatoren und Kandidaten ...

Und trotzdem erscheint ein Artikel nach dem Anderen. Seid einfach mal ehrlich zu euren Lesern! Es gibt offensichtlich genügend Leute, die an dieser kognitiven Diät gefallen finden. Der Mensch ist schlecht, er will sich an den Torturen anderer ergötzen. Er will es sehen, darüber lesen!

Sonst gäbe es keine neue Staffel und es würden keine Artikel geschrieben, weil diesen niemanden interessieren würden. Nein, sie werden geschrieben, weil sie gelesen werden.

Aber vielleicht werden sie auch gelesen, damit man sich der gespielten Empörung anschließen kann und so sein Gewissen erleichtert, wenn man doch das Dschungelcamp einschaltet.

Fröhliches Fernsehen,
T. Schabrakski



Mittwoch, 5. Januar 2011
Immer dem Rüssel nach II
Sehr geehrte Leserschaft,

in meiner Doppelrolle als Anwalt und Winterdienstunverantwortlicher möchte ich, Tapir Schabrakski, heute über das weiße Winterwetter reden.

Zu viele Leute bringen diesem wunderbaren Wetter einfach nicht genug Wertschätzung entgegen! Es sei so kalt und der viele Schnee und das glatte Eis und und und … Deshalb ein paar Tipps von meiner Wenigkeit für mehr Genuss in der kalten Jahreszeit.

Man kann so viele erfreuliche Dinge tun: Schneebälle in Menschenansammlungen werfen und unschuldig gucken, Schneemänner umschubsen, Iglus einreißen, Scheibenwischer zurück auf die Scheibe klappen, Rentnertrampelpfade in Schlitterbahnen verwandeln, den eigenen Schnee dem Nachbarn in den Vorgarten schaufeln, auf richtigen Schlitterbahnen und Rodelbergen ab der Hälfte Salz und Steine streuen, Autofahrer beim Freischaufeln ihrer Boliden auslachen und natürlich Schneeengel machen.

Mit der richtigen Einstellung können auch sie diesem Wetter so viel abgewinnen.

Mit winterlichen Grüßen,
T. Schabrakski



Sonntag, 2. Januar 2011
Immer dem Rüssel nach
Sehr geehrte Leserschaft,

auf Wunsch meines Mandanten werde ich, Tapir Schabrakski, mich kurz vorstellen. In meiner Doppelrolle als Anwalt und Vorgartengärtner obliegt es mir, die Drecksarbeit zu machen. Unkraut jäten. Den Bonsai gießen. Unbequeme Wahrheiten verkünden. Leute anbrüllen. Und vieles mehr. Kurz - ich tue Dinge, die getan werden müssen.

Und jetzt sperrt eure Lauscher auf! Es gibt ein paar Regeln, die ihr einhalten solltet.
1) Wen ich spreche, habt ihr den Rüssel zu halten.
2) Wen ich nicht spreche, habt ihr den Rüssel zu halten.
2.5) Korollar aus 1 und 2: Mich interessiert euer Scheiß nicht.
3) Bleibt mir mit dem Fleisch weg, ich bin Vegetarier.
3.14159...) Schokolade ist gern gesehen.
Befolgt dies und wir werden bestens miteinander klar kommen.

Mit besten Grüßen,
T. Schabrakski